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Wissenswertes zum Gehirn

Warum frieren gut für ihr Gehirn ist und wie jeder seine Kältetherapie zu Hause durchführen kann

Eisbaden und Kältetherapie sind nicht nur aufgrund ihrer Beliebtheit, sondern vor allem wegen ihrer nachgewiesenen gesundheitsfördernden Effekte im Fokus. Die Kälte bietet eine breite Palette positiver Wirkungen, darunter Entzündungshemmung, Schmerzlinderung, Muskelregeneration, Stressabbau und Stärkung des Immunsystems.

Ein besonders interessanter Aspekt ist das Kälteschockprotein RBM3, das bei niedrigen Temperaturen vermehrt gebildet wird und erstaunliche neuroprotektive Eigenschaften aufweist.

RBM3 ist in verschiedenen Organismen, einschließlich des Menschen, vorhanden und wird besonders im Hippocampus stark exprimiert. Diese Gehirnregion, die das episodische Gedächtnis formt, ist oft in der Frühphase der Alzheimererkrankung betroffen. RBM3 spielt hier eine Schlüsselrolle bei der Zellvermehrung und -spezialisierung, was es zu einem potenziellen Schutzprotein für den vulnerablen Hippocampus macht.

In Zellkultur- und Tierstudien haben Wissenschaftler herausgefunden, dass RBM3 neuroprotektive Wirkungen durch verschiedene Mechanismen entfaltet. Es trägt zur Selbsterneuerung und Bildung von neuronalen Stamm- und Vorläuferzellen bei, erhöht die Effizienz der Proteinbildung in Nervenzellen und moduliert die Anzahl der Synapsen.

Interessanterweise konnten Forscher anhand von Mäusemodellen, die eine Alzheimer-ähnliche Krankheit entwickeln, zeigen, dass eine erhöhte Bildung von RBM3 als Reaktion auf Kälteexposition zu einem signifikanten synaptischen Schutz führt. Dies stoppte den vorzeitigen Verlust von Synapsen, der normalerweise bei der Krankheit auftritt, und verlängerte die Lebensdauer der Mäuse. Im Gegensatz dazu verstärkte das Fehlen von RBM3 den synaptischen Verlust und beschleunigte die Krankheit.

Obwohl die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den Menschen noch nicht gesichert ist, deuten sie darauf hin, dass Kältetherapie potenziell eine nebenwirkungsarme Schutzbehandlung bei neurodegenerativen Erkrankungen sein könnte. Erfahrungen aus der Praxis zeigen bereits einen gesundheitlichen Nutzen der Kälteexposition, was Wechselduschen oder kurze, kalte Duschen zu einfachen Möglichkeiten macht, davon zu profitieren.

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