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Einfacher merken Wissenswertes zum Gehirn

Warum Sie Ihren Augen niemals trauen dürfen und wieso Sie lieber keine Wette auf Ihre Erinnerung eingehen sollten…!

Wissen Sie was Erinnerungen eigentlich sind?

Erinnerungen sind abgespeicherte Wahrnehmungen von Erlebnissen, Dingen oder Informationen aus der Vergangenheit. Wenn wir uns also mit Erinnerungen befassen, dann müssen wir zuerst bei der Wahrnehmung beginnen.

Wie kann es zum Beispiel sein, dass bei einer Zeugenbefragung, anlässlich eines Verkehrsunfalles, jemand das Unfallauto als schwarz und gross beschreibt und ein anderer Zeuge das das Auto in roter und kleiner Bauweise in Erinnerung hat? Jeder dieser Menschen schwört, dass das Fahrzeug genauso ausgesehen hat, wie er es beschreibt. Neurologisch betrachtet stimmt das auch. Für den einen war das Auto schwarz und für den anderen war es rot. Nur war die Realität völlig anders, denn aus Unfallauto war blau und mittelgross.

Das blaue Kleid – Das goldene Kleid

Im Jahr 2015 ging ein Bild viral, welches ein Kleid zeigte. Eine Gruppe von Betrachtern sah es in weiss / goldener Farbe und ein andere Gruppe schwor, dass das Kleid schwarz / blau war. Der Punkt war, dass beide Gruppen recht hatten. Nicht, weil das Kleid mehrfarbig war, sondern weil die Interpretation der Kleiderfarbe ausschlaggebend war. Die Frage, die sich uns jetzt stellt ist, wie können verschiedene Menschen den gleichen Gegenstand in völlig anderer Farbe sehen? Farben haben bekanntlich eine Wellenlänge. Und je nach dem welche Länge diese Wellen haben, die auf unsere Netzhaut trifft, sehen wir verschiedene Farben. Aber die Farben können je nach Ort, wo sich diese befinden, zum Beispiel draussen an der hellen Sonne, oder in einem schummrigen Kellerraum, völlig andere Wellen aufweisen. Die Antwort heisst „Farbkonstanz“. Dies ist die Eigenschaft unseres Sehsinns, Lichtunterschiede zu kompensieren, damit die „wirkliche“ Farbe eines Gegenstandes eingeschätzt werden kann.

Die Forscherin Alisse Winkler von der University of Nevada, fand anlässlich einer Studie heraus, dass wir eine Oberfläche viel eher als grau oder weiss wahrnehmen, wenn diese Oberfläche bläulich ist, als wenn sie einen Gelb- oder Rotstich aufweist. Dies weil Blautöne Ihren Ursprung in Lichtquellen wie dem Himmel haben. Und diesen Himmel haben wir seit Jahrzenten täglich gesehen und haben damit einen riesigen Schatz an Erinnerungen abgespeichert. Die Farbe des Kleides konnte also einerseits als Produkt einer bläulichen Beleuchtung, also des Himmels interpretiert oder als tatsächliche Farbe des Stoffes gesehen werden. Die einen sahen das Kleid einfach in schwacher Beleuchtung, während die anderen es in heller Umgebung sahen.

Was hat das nun aber mit unserem Gedächtnis zu tun?

Bevor wir uns etwas merken können, müssen wir es wahrnehmen. Und da hilft uns unser Gedächtnis mit grundlegenden Erinnerungen, wie die Welt aussieht oder funktioniert. Wir haben einen gewaltigen Erinnerungsschatz, wie Gegenstände auszusehen und wie sie zu funktionieren haben. Das Betrachten, Erkennen, Identifizieren und Einordnen von einem Gegenstand benötigt sehr viel neuronale Energie. Um diese zu sparen, nimmt unser Gehirn nur wenige Eckpunkten eines Gegenstandes wahr und greift einfach auf innere Erinnerungsbilder zurück. Dabei stellt unser Gehirn andauernd begründete Vermutungen an und füllt die fehlenden Informationslücken auf. Dieser Vorgang ist zwar nicht sehr genau, aber meist genügt dieses Vorgehen. Das nennt sich dann neuronale Effizienz.

Ihr Zustand steuert Ihre Wahrnehmung

Ebenso hat der mentale oder körperliche Zustand eines Menschen einen grossen Einfluss darauf, wie gut das Gehirn Informationen abpeichert. Schlägt Ihr Herz zum Beispiel schneller, sind Ihre Pupillen vergrössert, oder sind andere physiologische Indikatoren relativ zum Ruhezustand erhöht, dann geht man von einer Erregung aus. Neurologische Forschungen von Robert Yerkes und John Dodson haben gezeigt, dass unser Erregungsniveau einen grossen Einfluss darauf hat, wie gut wir Erinnerungen abspeichern und wieder abrufen können. Die Forscher konnten nochweisen, dass eine Erregungssteigerung mit einer Steigerung der Gedächtnisleistung einhergingen. Allerdings fanden Yerkes und Dodson heraus, dass die Gedächtnisleistung nur bis zu einem bestimmten Punkt ansteigt und ab einem bestimmten Erregungszustand wieder zu sinken beginnt.

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