Eine neue Gedächtnisstrategie hilft beim Erinnern. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich das Vorstellen einer Information oder einer Begebenheit hilft, sich diese besser zu merken.
Der Brief auf dem Schuhkasten muss am nächsten Morgen unbedingt weg. Das heisst, Sie sollten diesen mitnehmen, wenn Sie das Haus verlassen. Kennen Sie diese Situation? Und haben Sie den Brief auch schon oft liegen lassen, weil Sie vergessen haben, diesen noch in die Tasche zu stecken? Dr. Jennifer Ryan vom Baycrest’s Rotman Research Institute und der University of Toronto und ihre Kollegen haben nun wissenschaftlich bewiesen, dass es gegen das Vergessen hilft, sich eine bildhafte Vorstellung von der Tätigkeit zu machen, an welche Sie sich erinnern möchten. Das heisst konkret, Sie könnten sich am Abend vorstellen, wie Sie den Brief in die Hand nehmen, ihn wie eine Freesbeescheibe, elegant von weitem in den Schlitz des Briefkasten werfen und dieser dort verschwindet.
Diese mnemotechnische Übung wird verhindern, dass Sie frühmorgens das Haus ohne den Brief verlassen, erklärt Dr. Jennifer Ryan in Ihrem veröffentlichten Studienbericht. Anlässlich Ihrer Studie, an welcher 80 Probanden teilgenommen hatten, verbesserte sich die Gedächtnis-leistung bei denen, die sich eine Aktion und deren Konsequenz vorgestellt hatten, am deutlichsten, wie die Forscher in ihrer Arbeit berichten.
Diese Erkenntnisse sind Teil einer detaillierten Studie zu einer Gedächtnisstrategie, die als “unitization” (deutsch: Vereinigung) bezeichnet wird. Was zum Beispiel bei älteren Personen oder Patienten mit einer Amnesie bei Merkproblemen helfen könnte, ist auch für junge und gesunde Menschen hilfreich. Wer also beim Lernen oder beim Merken von Begriffen, Zahlen, Daten oder Namen mentale Bilder kreiert unterstützt und erhöht seine Erinnerungsquote um ein Vielfaches. Im Vorteil sind hierbei Menschen, welche sich sogar eine umfassende Merk-strategie, welche aus Merkstrukturen und Bildern besteht, verinnerlicht haben.
Der Link zur Studie: